Sommaire
Um zum Schutz dieses Naturerbes beizutragen, wurden in den letzten dreißig Jahren zahlreiche grenzüberschreitende Arbeiten durchgeführt. Nach 19 Jahren grenzüberschreitender Zusammenarbeit wurde diese im November 2012 durch eine Rahmenvereinbarung zwischen Deutschland und Frankreich offiziell bestätigt: Das grenzübergreifende Koordinierungsnetzwerk LOGAR (Länderübergreifende Organisation für Grundwasserschutz am Rhein) wird offiziell gegründet.
Schutz der Grundwasserressource am Oberrhein
Herausforderungen
- Qualitative Herausforderungen
Trotz der Umsetzung von qualitativen Maßnahmen zum Schutz des Rheingrundwassers zeigen einschlägige Arbeiten eine anhaltende Verschmutzung des Grundwassers. Zu den wesentlichen Schadstoffen zählen Nitrate und Pflanzenschutzmittel, deren Substanzen noch Jahre nach ihrer Einleitung in diese Gewässer vorhanden sein können.
- Quantitative Herausforderungen
*Jährliche Bruttoentnahmen = ohne Freisetzungen in die natürliche Umwelt. Für GeoRhena gesammelte Daten
Seit über 30 Jahren ein gemeinsames Ziel
Die Herausforderung besteht darin, qualitativ hochwertiges Wasser zu minimalen Kosten für alle zugänglich zu machen. Die geringe Tiefe des Grundwassers macht die Ressource leicht zugänglich; aber auch anfällig für Verunreinigung. Seitdem haben gemeinsame Projekte dargelegt, dass die Verschmutzung des Grundwassers durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel fast überall zu beobachten ist. Die Intensivierung der Landwirtschaft, die Kiesgewinnung sowie die Ausweitung von Siedlungs- und Industriegebieten sind Faktoren, die zum Verlust unserer natürlichen Lebensräume führen. Menschliche Aktivitäten und die daraus resultierenden Folgen tragen dazu bei, dass das Grundwasser des Oberrheins anfälliger für Umweltbelastungen wird.
Aus diesem Grund erfolgt die Abstimmung zur Umsetzung grenzüberschreitender Maßnahmen innerhalb grenzüberschreitender Gremien. Dieses gemeinsame Ziel stimmt mit den Zielen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie vom 23. Oktober 2000 überein, die eine nachhaltige Nutzung von Wasser und die Beseitigung unerwünschter Stoffe fordert.
„Die Qualität des Grundwassers schützen und wiederherstellen, um Trinkwasser für heutige und künftige Generationen ohne vorherige Aufbereitung zu gewährleisten.“
LOGAR: ein grenzüberschreitendes Experten-Netzwerk
Was ist LOGAR?
Die Länderübergreifende Organisation für Grundwasserschutz am Rhein (LOGAR) ist ein Experten-Netzwerk, das zum Ende des INTERREG IV-Projekts (2009-2012) ins Leben gerufen wurde. Es ist ein grenzüberschreitendes Koordinierungsnetzwerk zum Schutz des Grundwassers am Oberrhein. Das Ziel der Bewahrung des Grundwasserspeichers war zunächst auf die Wasserqualität gerichtet. Bei den Arbeiten in den 1990er Jahren war die Belastung des Grundwassers durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel die besorgniserregendste Herausforderung.
Heute sehen wir immer mehr Probleme im Zusammenhang mit der Menge des Grundwassers, insbesondere aufgrund des Klimawandels.
Das Hauptziel des Aufbaus eines solchen Netzwerks ist die Bündelung der technischen Fähigkeiten, die für die Entwicklung und Anwendung von Prognose- und Entscheidungsunterstützungsinstrumenten speziell für den Schutz des Naturerbes erforderlich sind. Mit Hilfe dieser gemeinsamen Nutzung von Modellierungswerkzeugen und Datenbanken kann der Zustand des Grundwassers beurteilt werden. Auf Grundlage verschiedener Szenarien kann abgeleitet werden, wie die weitere Entwicklung verlaufen könnte. So wurde anhand mehrerer Szenarien die Entwicklung der Nitratkonzentrationen bis zum Jahr 2050 abgeschätzt. Es zeigte sich, dass es trotz einer deutlichen Verringerung der Nitratbelastung im Jahr 2050 weiterhin stark belastete Gebiete geben wird. Die im Rahmen des INTERREG IV-Projekts gewonnenen Erkenntnisse haben wesentlich zum Verständnis der Entwicklung des Grundwassers beigetragen.
Was beeinflusst den Grundwasserspiegel ?
Die Grundwasserressource am Oberrhein wird im Wesentlichen durch die Grundwasserneubildung aus Niederschlag und Infiltration aus Fließgewässern, aus dem Rhein und dem Gewässernetz gespeist. Auf der Abstromseite der Bilanz versorgt das Grundwasser das weitverzweigte Netz oberirdischer Gewässer insbesondere in Niedrigwasserperioden. Ein weiterer Abfluss erfolgt durch Grundwasserentnahmen.
Die Vielfalt der mit dem Grundwasser verbundenen Ökosysteme ist heute durch den Klimawandel bedroht. Tatsächlich ist das Grundwasser in vielen Bereichen direkt mit oberirdischen Gewässern und grundwasserabhängigen Ökosystemen verbunden. Diese Verbindung gehört zu seinen großen Stärken, macht es insgesamt aber auch empfindlicher. Dabei denken wir insbesondere an die Feuchtgebiete, in denen es aufgrund der Klimaerwärmung zu immer intensiveren und häufigeren Dürreperioden kommen kann. Diese Feuchtgebiete sind für den Zustand unserer Erde von großer Bedeutung und dennoch sind sie die am stärksten betroffenen Ökosysteme. Dies kann sich auf die Qualität des Grundwassers auswirken, aber auch zu Veränderungen auf der quantitativen Seite führen.
Wie geht es weiter?
Im Laufe der vergangenen Jahre sind neue Probleme aufgetreten, die den Erhalt des guten Zustandes des Grundwassers im Oberrheingebiet gefährden. Klimaveränderungen haben Auswirkungen auf die Grundwasserqualität, insbesondere aber auf die Menge des für verschiedene Zwecke verfügbaren Wassers.
Ziel des Projekts GRETA (GRoundwater EvoluTions and resilience of Associated biodiversity – Upper Rhine) ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser im Oberrheingebiet und die Auswirkungen auf die damit verbundenen Ökosysteme zu bewerten. Dieses Projekt wird in die Arbeit des LOGAR-Netzwerks einfließen, das anschließend in Abhängigkeit der Klimaentwicklung Szenarien zu den Auswirkungen auf die Qualität des Grundwassers erstellen kann.
Für weitere Informationen
Weitere Informationen finden Sie in der LOGAR-Broschüre, indem Sie hier klicken und der broschuren-cover
Für technische Details zum LOGAR-Projekt klicken Sie hier